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„Lachen, Klatschen, Mach-was-Du-Willst“

„Ja, Das ist ja irgendwie auch so alles und nichts“, so ähnlich beginnen Beschreibungen des Studiengangs „Literatur-Kultur-Medien“, welchem Studierende aufgrund der Abkürzung LKM auch den Kosenamen „Lachen-Klatschen-Malen“ gegeben haben. Wie in fast jedem Studiengang, so soll sich anscheinend auch LKM der Cocktailpartyfrage erwehren, was man denn damit so machen kann.

Das Team des Alumniverbunds der Universität Siegen hat daher gemeinsam mit Alumni Phil - Netzwerk der Philosophischen Fakultät, drei Absolvent*innen dieser PHIL-seitigen Kombination in das studio:A, dem Career Talk mit Alumni, eingeladen um diese Fragen konkret beantworten zu können und die PHIL-seitigen beruflichen Perspektiven und Wege in den Beruf vorzustellen.

Literatur, Kultur, Medien – PHILseitig im Beruf. Perspektiven und Wege.

Auf dem Podium des gut gefüllten Studios im Gebäude X, dem studio:A, saßen Isabella Karlsson (Bachelor LKM / Master a. d. Uppsala University) die nun als Communications Consultant bei rheinfaktor - Agentur für Kommunikation in Köln arbeitet. Daneben Nadine Höchst, aktuell verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Apollo-Theaters Siegen. Auch sie absolvierte Bachelor und Master in LKM; beides in Siegen. Die dritte der jungen Frauen ist Svenja Zenz. Sie arbeitet zurzeit als International Development Manager bei EUROPEN-PEN International, dem „Worldwide Practice Enterprise Network“ in Essen.

Die Veranstaltung wurde moderiert von Annika Müller und Tobias Orfgen, beide Studierende des Masterstudienganges ‚Literaturwissenschaft: Literatur, Kultur, Medien‘ in Siegen. .

Die beiden Moderatoren beginnen das Interview mit der Nachfrage, welche der großen Themengebiete Literatur, Kultur oder Medien sich am ehesten im jetzigen Berufsfeld der drei Frauen wiederfinden würde. „Alle drei, aber eher Literatur“, meint Nadine Höchst sofort und spielt damit auf die Tätigkeit als Verantwortliche für Pressewirkung, aber auch für Werbetexte an. „Ganz klar alle drei“, meine auch Isabella Karlsson, in ihrem Beruf zähle aber vornehmlich die interne, externe und öffentliche Kommunikation, weshalb sie es für wichtig hält, verstanden zu haben „wie Text funktioniert“. Svenja Zenz sieht die Gewichtung ganz klar im Kulturbereich. Ihre Arbeit setzt voraus sich international zu bewegen und dort mit sehr unterschiedlichen Menschen in kurzer Zeit eine wertvolle Verbindung aufbauen zu können.

Ihren jetzigen Beruf beschrieben, alle drei mit einer unterschiedlichen Variante von „Allrounder“, je nach Branche. Nadine Höchst erklärt ihren Weg innerhalb des Siegener Theaters als „Quereinstieg“, da sie wohl hinter der Bühne, als auch in der Maske, der Ausstattung, als Assistenz der Intendanz und im Bereich PR gearbeitet hat. Svenja Zenz sieht ihre Kompetenzen ebenfalls breiter verteilt. Ihre Tätigkeit umfasst neben vielem Reisen und der Arbeit vor Ort auch die Verwaltung der Webseite, Sozial-Media-Kanälen und anderen PR-Aufgaben. Isabella Karlsson erzählt vom typischen schnelllebigen Agentur-Leben mit kurzen Dienstwegen und dem Ineinandergreifen von Grafikabteilung, Texting und Konzeption.

Jedes Studium eröffnet eine variable Toolbox an Methoden und Herangehensweisen, weshalb auch im LKM-Studium interessant ist zu wissen, welche Fähigkeiten und Arbeitsweisen, ja vielleicht sogar konkrete Inhalte sich im Studium bewährt haben und sich im Arbeitsleben wiederfinden. Daraufhin lacht Nadine Höchst und erzählt, dass ihr die literarische Bildung am Theater natürlich zugutekäme, auch wenn sie jetzt natürlich keine Shakespeare Stücke mehr analysieren würde. Doch die Tatsache, dass sie solche Stücke ja nun bewerben würde, manchmal in unterschiedlichen Medien mit unterschiedlichen Texten, dort sei das Studium hilfreich gewesen. Besonders stellt sie die Arbeitsweise der Hausarbeiten heraus und meint, dass ihr die Selbstorganisation von Inhalten und Textproduktion nun sehr weiterhelfe. Isabella Karlsson pflichtet dem bei und erwähnt schmunzelnd „Ja und dann sollte man die Professionalität haben, nicht jede Kritik persönlich zu nehmen. Manchmal muss man mehrere Korrekturschleifen drehen, bevor das Ergebnis perfekt ist" Wenn man aber mit Leidenschaft und Herzblut im Beruf sei, dann wäre auch das einfacher zu handhaben.

Svenja Zenz ergänzt, dass sie im Studium sehr viel Offenheit für neue Inhalte und Arbeitsweisen gelernt habe. Der immerwährende Anspruch des LKM-Studiums sich selbst und den Ausbau der eigenen Fähigkeiten selbst zu organisieren, würde sich jetzt als Qualität ihrer Arbeit niederschlagen. Beispielsweise hat sie dieses Jahr eine Weiterbildung der IHK im Bereich online-Marketing absolviert und freute sich darüber, dass das Studium sie trainiert hätte, sich komplizierte Inhalte schnell selbst zu erschließen.

Als das Thema zur Sprache kommt, wie klar abgesteckt denn die Bedingungen ihrer Berufe in Bezug auf Arbeitszeit und Gehälter sind müssen alle drei lachen. „Arbeitszeiten sind bei mir ziemlich messy“, sagt Svenja Zenz und erzählt vom vielen jetsetten und unorthodoxen Arbeits- und Flugzeiten. Dafür schweiße so etwas aber auch ein Team zusammen, erklärt sie und betont, dass sie dies extrem genießen würde. Auch in der Theaterwelt gibt es keine Stempeluhr, die eine klare Arbeitszeit garantiert. „Es gibt aber auch Phasen, wo ich sehr oft um 17 Uhr nach Hause gehe“, so Nadine Höchst und lächelt, „aber wenn das Stück realisiert werden will, dann packen auch alle mit an“. Quasi alles für die Kunst. Nicht ausgenommen ist auch hier das Agenturleben von Isabella Karlsson. Es gehe ihr häufig viel mehr darum gute und abgeschlossene Arbeit zu leisten, als strikt nach Uhrzeit zu arbeiten. Alle drei sind sich einig, dass sie keinen Beruf ausüben könnten, in dem sie nicht selbst hinter der Sache stehen würden, die sie vertreten. Einen Job, bloß um des Geldes Willen, sei außer Frage. „Wir sind alle Überzeugungstäter“, fasst Svenja Zenz es zusammen.

Alle drei Alumnae haben schließlich ihr Studium mit dem Masterabschluss beendet. Isabella Karlsson ist zurzeit sogar PhD Candidate und schreibt neben ihrer Arbeit an ihrer Dissertation. Die Frage, ob sie sich denn vorstellen könne, zur Universität und zur Wissenschaft zurückzukehren, lässt sie offen. In der Schnelllebigkeit der Wirtschaft und den anderen Bedingungen des Umgangs untereinander fühle sie sich momentan wohler. Svenja Zenz muss über die Frage schmunzeln und erzählt dann, dass sie an ihrem Studium und an ihrem Lebenslauf gerade diese Unsicherheit schätzen würde, nicht zu wissen, was noch kommen kann. In ihrem persönlichen Umfeld seien viele im Schuldienst und für den Weg dorthin sei alles vorgezeichnet gewesen. Sie war einfach neugierig, was abseits dieser Wege so gehen kann.

In der Retrospektive, ob sie ihr Studium nachträglich anders gestalten würden sind sie sich ebenfalls einig: Mehr Zeit lassen und mehr praktische Erfahrungen sammeln! Ein Studium in Regelstudienzeit sei kontraproduktiv, wenn man sich nicht die Zeit nehmen würde, um schon mal einen Blick in gewisse Berufsperspektiven zu erhaschen. Lieber ein Urlaubssemester für ein Praktikum einplanen, als schnell fertig werden und sich danach erst orientieren. Alle drei begrüßten die Veränderung der LKM-Prüfungsordnung, die mittlerweile ein Praktikum als Pflicht voraussetzt.

Zum Abschluss ergab sich noch fast klassische Überlegung fast aller Absolvent*innen, ob die drei denn, wenn sie nochmals die Chance hätten, ebenfalls wieder LKM studieren würden. Auch hier war es ein einvernehmliches „Ja!“. Als Erklärung gaben alle, dass es die Fähigkeiten der Selbstorganisation, Selbsterarbeitung und Selbstständigkeit seien, die es so wertvoll mache. Daraus würde schlussendlich auch ein Selbstbewusstsein resultieren, welches im Berufsleben viel weiterhelfen würde.

Zwar waren sich die drei auch sicher, dass ihr Berufsweg noch nicht zu Ende ist, wollen sich aber nicht festlegen, in welche Richtung es gehen könne. Auch im Beruf bleibt der gleiche Anspruch wie im Studium: Eigenverantwortlich, voller Offenheit und Neugier, neuen Herausforderungen entgegen gehen.

Das LKM-Studium hält, was es verspricht. Eine breitgefächerte Bildung mit Einblicken in ganz unterschiedliche, aber sehr verzahnte Inhalte und das Training von Methoden und Arbeitsweisen, die tatsächlich einem Berufsalltag standhalten können mit der PHILseitigen Berufsperspektive und Wegen für die Entwicklung einer persönlichen Karriere.

Maximilian Schlechtinger, Alumni-Team

 
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