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Karriere im Controlling und Risikomanagement - Herausforderungen beim Berufseinstieg in Unternehmen und Banken

Am 26. Juni ging es bei der studio:A - Talkrunde um den erfolgreichen Berufseinstieg in den Bereichen Controlling und Risikomanagement und die damit verbundenen Herausforderungen. Zu Gast waren vier Alumni des Siegener Masterstudiengangs Controlling und Risikomanagement, deren Abschluss noch gar nicht so lange zurückliegt.

Daher konnten die Talkgäste wertvolle Einblicke bezüglich der aktuellen Situation rund um den Berufseinstieg geben.

Organisiert und initiiert wurde der Career Talk im Studio des ZIMT dieses Mal vom Alumniverbund der Universität Siegen in Kooperation mit dem Lehrstuhl Finanz- und Bankmanagement von Professor Dr. Arnd Wiedemann. Die Moderation übernahm Jan-Philipp Dielmann, der aktuell noch selbst den besagten Masterstudiengang Controlling und Risikomanagement an der Universität Siegen studiert.

Der Schritt ins Berufsleben

Nach dem Masterstudium an der Universität Siegen führte es die vier Alumni in verschiedene Richtungen. Während Ann-Christin Benner und Marvin Kocian heute in Wirtschaftsunternehmen tätig sind, wählten die Alumni Stephan Stoffel und Tim-Oliver Engelke den Weg in eine Bank.

Ann-Christin Benner, die vor ihrem Masterstudium in Siegen an der RWTH Aachen Betriebswirtschaftslehre studierte, ist heute als Group Controllerin bei der Birkenstock GmbH & Co. KG in Neustadt tätig. Schon während ihres Masterstudiums sammelte sie als Praktikantin erste Erfahrungen bei dem deutschen Kultschuh-Hersteller. Das Praktikum war bei ihr der erste Schritt auf ihrer Karriereleiter: Gleich nach ihrem Praktikum stieg sie als Werkstudentin ins Unternehmen ein und wurde zehn Monate später, noch während ihres Studiums, Junior Group Controllerin. 2019 schloss sie nicht nur ihr Studium erfolgreich ab, sondern stieg ebenfalls zur Group Controllerin auf. Als Group Controllerin hat sie das globale Gesamtbild des Controllings bei Birkenstock im Blick. Dies sei „sehr umfangreich, aber auch spannend, weil wir uns wenig mit den Details auch beschäftigen müssen, die dann z.B. in Einzelkalkulationen liegen“, erklärt die Alumna.

Marvin Kocian führte es 2015 nach seinem Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen für das Masterstudium an die Universität Siegen. Während dieses Studiums war er bereits als Werkstudent im Bereich People Advisory Services bei Ernst & Young in Düsseldorf tätig. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums stieg er im Januar 2018 als Leiter der weltweiten Vertriebssteuerung bei der Rüggeberg GmbH & Co. KG in Marienheide ein. Seine Hauptaufgabe als Leiter der weltweiten Vertriebssteuerung besteht darin, das Controlling mit dem Vertrieb zusammen zu bringen. Er berichtet direkt an den Geschäftsführer des Vertriebs, d.h. er bringt ihm die Zahlen aus dem Controlling gepaart mit jenem aus dem Vertrieb.

Stephan Stoffel absolvierte bereits vor seinem Bachelorstudium in Business Administration an der Hochschule Koblenz eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Aufgrund seiner Ausbildung stand für ihn schon früh fest, dass er nach dem Masterstudium ins Corporate Banking gehen möchte, und sein Plan ging auf. Nach seinem erfolgreichen Masterstudium an der Universität Siegen begann er im September 2018 sein Trainee-Programm im Corporate Banking bei der HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG in Düsseldorf. Das 15-monatige Programm ermöglicht ihm durch individuell abgestimmte Rotationen einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Bereiche des Firmenkundengeschäfts. Neben klassischen Themen wie Kredit, Trade Finance & Cash Management lässt sich so die breite Produktpalette des Corporate & Investment Bankings (Structured Finance, DCM, ECM) kennenlernen. Die gesammelten Erfahrungen bilden für Bank & Trainee die Grundlage für die Bestimmung der späteren Zielposition im Unternehmen.

Tim-Oliver Engelke absolvierte seinen Bachelor in BWL in Münster. Seit Januar 2018 ist er als Referent der Gesamtbanksteuerung/ Bankenaufsichtsrecht beim Verband der Sparda-Banken e.V. in Frankfurt am Main beschäftigt.

Anders als die HypoVereinsbank sind die Sparda-Banken Teil der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Seine Aufgabe liegt primär in der Beratung der Sparda-Banken rund um Fragen der Ertrags- und Risikosteuerung. Des Weiteren vertritt er die Interessen der Sparda-Banken in Bezug auf aktuelle aufsichtliche Entwicklungen auf der Ebene der deutschen Kreditwirtschaft.

Alles beginnt mit der Bewerbung

Die Alumni erinnern sich noch gut an die Zeit während und unmittelbar nach ihrem Studium, in der sie sich die Frage stellen mussten, in welchen Bereich des Controlling und Risikomanagements, und ob es in ein Unternehmen oder doch eher in eine Bank gehen sollte. Stephan Stoffel hatte sich dafür einen klaren Fokus gesetzt: Er bewarb sich ausschließlich auf Trainee-Stellen im Corporate-Banking und Investment-Bereich. Auch Ann-Christin Benner ging ganz gezielt vor, da sie früh wusste, dass Group Controlling ihr Wunsch-Bereich ist. Tim-Oliver Engelke und Marvin Kocian wollten sich dabei Optionen offen halten. Sie nutzen vor allem Karriereportale, um interessante Ausschreibungen zu finden. Durch ihre tägliche Routine, teilweise sogar mit Scoring-Verfahren, kamen sie letztendlich auf 40-50 Bewerbungen. Daher sollte man das Bewerben nicht unterschätzen. Tim-Oliver Engelke sagt: „Das ist ein Job, wenn man es aktiv macht“.

Dass Absagen dabei ganz normal sind und einfach dazu gehören, können die Alumni bestätigen. Daher sollte man sich von Absagen nicht entmutigen lassen, sind sich die Alumni einig. Wird man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, heißt es, sich gut darauf vorzubereiten. Auch das nimmt Zeit und teilweise viel Aufwand in Anspruch, zumal „die Prozesse schon sehr anspruchsvoll sind und oft auch Assessment Center auf einen zukommen“, wie Stephan Stoffel erklärt. Darum sei es wichtig, sich im Vorhinein mit dem Unternehmen zu beschäftigen, um die wesentlichsten Eckdaten zu kennen. Dabei sollte man jedoch den Mittelweg gehen, da zu viel Vorbereitung nach Tim-Oliver Engelkes Überzeugung sogar kontraproduktiv sein kann.

„Zwischenmenschliches ist das A und O“

Im persönlichen Bewerbungsgespräch komme es insbesondere darauf an, authentisch zu sein und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Insgesamt haben die Alumni die Erfahrung gemacht, dass fachliche Themen im Gespräch weniger relevant sind. Vielmehr gehe es den meisten Arbeitgebern darum, den Bewerber als Mensch, d.h. seine Persönlichkeit und sozialen Kompetenzen, kennenzulernen. Denn „die Grundvoraussetzung ist bereits mit dem Master gegeben“, erklärt Ann-Christin Benner. So könne bereits eine persönliche Geschichte zum Einstieg oder zur Auflockerung des Gesprächs beitragen, wie Marvin Kocian und Tim-Oliver Engelke aus eigener Erfahrung wissen. Wie entscheidend solche zwischenmenschlichen Gespräche sein können, zeigt Tim-Oliver Engelke beispielhaft. Erst sein im Anschluss an das eigentliche Bewerbungsgespräch geführte private Gespräch über Reisen gab den Ausschlag dafür, dass sein heutiger Arbeitgeber ihn einstellte. Darum gibt er Studierenden den Tipp, „ruhig mutig zu sein, etwas zu erzählen“.

Zum gegenseitigen Kennenlernen gehört außerdem dazu abzugleichen, ob die Tätigkeit sowie das Unternehmen einerseits zu einem selbst passen und sich andererseits mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen vereinbaren lassen. Nicht selten komme es vor, dass die Jobbeschreibung nicht zu dem eigentlichen Tätigkeitsbereich passt, denn „Controlling ist oft neu definiert“. Das heißt, Buchhaltung wird als Controlling ausgegeben, wie Marvin Kocian und Ann-Christin Benner erklären. Darum gilt es, hier nachzuhaken. „Man sollte ein gewisses Selbstbewusstsein haben, die Position im Gespräch zu vertreten“, sagt die Alumna in der Runde. Das Gleiche gelte auch hinsichtlich Versprechen nach Aufstiegschancen.

Im (Traum-)Job angekommen, stellen sich wiederum neue Herausforderungen – gerade als Berufseinsteiger. Auch obwohl die Alumni viel aus den fachlichen Studieninhalte mitgenommen haben und im Job gut anwenden können, fehlt an manchen Stellen einfach das nötige Wissen und vor allem Erfahrung. In solchen Fällen muss man hin und wieder nachfragen. Die Initiative ergreifen müsse man aber selbst, sagt Stephan Stoffel. Allgemein bringe es viel, seinen Kollegen gegenüber offen zu sein. Durch den persönlichen Kontakt habe man nicht nur einen ganz anderen Bezug zu seinen Kollegen, sondern könne ihn auch für den professionellen Bereich einsetzen. Das heißt, Gespräche über persönliche Dinge sind auch hier nicht zu unterschätzen. Ann-Christin Benner bringt es auf den Punkt: „Zwischenmenschliches ist das A und O“.

Mit auf den Weg geben die Alumni, dass man bezüglich Bewerbungen selbstbewusst und optimistisch sein sollte. Außerdem sollte man sich Optionen offen halten und sich nicht darauf versteifen, dass der erste Job der Traumjob wird. Denn wechseln kann man jederzeit. Wichtig ist nur, dass man bei alledem authentisch bleibt. Das heißt auch, dass man sich selbst kennen sollte und weiß, was man kann und was nicht. Dann komme man letztendlich dorthin, wo man wirklich hin möchte.

Bettina Stephan, Redaktion Alumni-Team

 
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