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Dr. Hermann J. Wagner

Dr. Hermann J. Wagner

Dr. Hermann J. Wagner, Jahrgang 1968, studiert und promoviert zwischen 1987 und 1995 in Siegen am Fachbereich Mathematik. Nach seiner Promotion zieht er 1996 von Siegen nach München und tritt eine Stelle als Innovationsmanager im Bereich Forschung und Entwicklung bei der Siemens AG an. Seine Tätigkeit innerhalb des Unternehmens wechselt im Jahr 2000 zum Industry Analyst für das Identity Management Geschäft, seit 2002 arbeitet Hermann Wagner als Leiter des Produktmanagement für das Identity Management Geschäft der Siemens AG. Für Siegen als Studienstadt würde er sich immer wieder entscheiden. Sein beruflicher Rat an die Studenten lautet: "So früh wie möglich Praxiserfahrung sammeln!"

Zum Studium in Siegen

Warum haben Sie sich für das Studienfach Mathematik entschieden?

Mathematik war während Schulzeit eines meiner Lieblingsfächer. Insofern wollte ich das, was im Mathematikunterricht der Schule verständlicherweise nur oberflächlich angerissen wird, in einem entsprechenden Studium vertiefen - aus reiner Neugier.

Wie lautet Ihr Urteil über die Effizienz des Studiums im Hinblick auf Ihren heutigen Beruf?

Hier möchte ich gerne zwischen fachlicher und methodischer Kompetenz unterscheiden. Um ehrlich zu sein: Von den während meines Studiums erworbenen fachlichen Kompetenzen habe ich bislang kaum etwas einsetzen können, da ich mich im Bereich der reinen bzw. theoretischen Mathematik wohler gefühlt habe als im Bereich der angewandten Mathematik. Ganz anders verhält es sich bei den methodischen Kompetenzen: Ich bin fest davon überzeugt, dass es kaum eine anderes Fach gibt, das einen derart zu einer strukturierten und analytischen Vorgehensweise anleitet, wie die Mathematik. Im mathematischen Studium lernt man, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Diese Erfahrungen sind mir in meinem bisherigen beruflichen Werdegang von großem Wert gewesen.

...und Ihr persönlicher Kommentar zur Universität Siegen insgesamt?

Mir hat das Studium in Siegen sehr viel gebracht, persönlich wie fachlich. Die Betreuung ist stets ausgezeichnet gewesen - sicherlich auch der Vorteil einer eher kleinen Universität. Wenn ich noch einmal vor der Wahl stehen würde - ich würde wieder die Universität Siegen als Studieneinrichtung wählen.

Wie haben Sie Siegen als Studienstadt empfunden?

Ich lebe seit nunmehr 8 Jahren in München und bin damit relativ verwöhnt, da München meines Er-achtens die schönste deutsche Stadt ist. Nun kann man aber München und Siegen nur bedingt vergleichen. Ich habe mich während meines Studiums sehr wohl in Siegen gefühlt und komme auch heute immer wieder gerne hier her. Es ist bemerkenswert, wie Siegen sein Gesicht seit meinem Wegzug 1996 verändert hat.

Zur Berufswahl bzw. beruflichen Entwicklung

Gab es Unsicherheiten bei der Berufswahl oder eine Phase der Orientierungslosigkeit? Wie haben Sie sie überwunden?

Ja, diese Unsicherheiten bzw. diese Phase gab es. Überwunden habe ich sie, indem ich viele Stunden im Internet recherchiert habe, um mir einen detaillierten Überblick darüber zu verschaffen, welche Möglichkeiten der Arbeitsmarkt einem Mathematiker bietet. Bei diesen Recherchen ist mir klar gewor-den, dass mich ein Beruf reizt, der insbesondere die Fähigkeiten eines Mathematikers anspricht, zu strukturieren, zu analysieren, zu bewerten, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und Dinge auf den Punkt zu bringen..

Haben Sie eine bestimmte berufliche Tätigkeit von vornherein gezielt angestrebt?

Einen fest geformten Berufs- oder Tätigkeitswunsch habe ich nie gehabt. Mir ist es vielmehr immer darum gegangen, einen Beruf bzw. eine Tätigkeit zu finden, bei der ich die genannten besonderen Fertigkeiten eines Mathematikers sinnvoll einsetzen kann.

Welche Stationen gab es in Ihrem beruflichen Werdegang?

  • 1996 bis 2000: Innovationsmanager in der zentralen Forschung und Entwicklung der Siemens AG.
  • 2000 bis 2002: Industry Analyst für das Identity Management Geschäft der Siemens AG.
  • Seit 2002: Leiter Produktmanagement für das Identity Management Geschäft der Siemens AG.

Wie sah (oder sieht) Ihr Weg zur Erreichung Ihres Wunschjobs aus?

- Eigeninitiativen? Praktika? Kontakte? Direkt- oder Quereinstieg?

Zur Unterbringung meiner "Skills" und beim Finden entsprechender Tätigkeiten setze ich vor allem auf meine eigenen Initiativen und die Pflege eines Beziehungsnetzwerkes.

- Zufälle, Situationen, Begegnungen mit bestimmten Personen, die Ihren beruflichen Werde-gang besonders geprägt haben?

Meine Führungskräfte haben mich und meine Fähigkeiten stets uneingeschränkt gefördert. Neben meinen Eigeninitiativen verdanke ich ihnen meinen bisherigen Werdegang.

- sonstige markante (Erkenntnis-?)Punkte Ihres beruflichen Werdegangs?

Aufbau und Pflege eines Beziehungs- und Kontaktnetzwerks sind, gerade auch in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten, wertvolle Hilfen bei der Gestaltung des eigenen Werdeganges.

Aktuelle berufliche Tätigkeit

Welches ist Ihre berufliche Tätigkeit heute?

Seit 2002 leite ich das Produktmanagement des weltweiten Identity Management Geschäfts der Siemens AG. In diesem Geschäft stellen wir softwarebasierte Produkte und Lösungen zur Verfügung, die es unseren Kunden erlauben, die Benutzerverwaltungen ihrer Computer- und Netzwerkdienste und -Anwendungen zur konsolidieren. Als Leiter des Produktmanagements bin ich mit meinem Team dafür verantwortlich, dass unsere Kunden die richtigen Produkte und Lösungen zur richtigen Zeit erhalten. Wir begleiten die entsprechenden Produkte "von der Wiege bis zur Bahre", d. h. von den ersten Produkt- und Lösungsideen über die Fertigstellung eines kompletten Produkts bzw. einer kompletten Lösung bis hin zur vollständigen Einstellung von Produkten oder Lösungen.

Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit?

Ich schätze die Zusammenarbeit u. Koordination einer ganzen Reihe von Interessensgruppen, den "bunten Blumenstrauß" an Aufgaben, die Führungsverantwortung für Mitarbeiter und den Einsatz meiner persönlichen Fertigkeiten und Stärken.

Welche persönlichen Tendenzen empfinden Sie über Ihre momentane Jobsituation? Welche weiteren Pläne haben Sie?

Dass die Situation der Informations- und Kommunikationsbranche, zu der auch die Siemens AG gehört, derzeit alles andere als rosig ist, ist allgemein bekannt. Trotz dieser widrigen Umstände hat aber das Identity Management Geschäft der Siemens AG 2003 sein bislang erfolgreichstes Jahr erlebt. Und das erfüllt mich mit Stolz.

Inwiefern hat sich Ihr Leben durch den Übergang von Studium zu Berufsleben verändert? Gibt es Grund, der "schönen, alten Studienzeit" nachzutrauern?

Jede Zeit hat ihren Reiz, auch die "schöne, alte Studienzeit". Während der Studienzeit ist man im Prinzip nur sich selbst verantwortlich (vorausgesetzt man ist Single und hat nicht Frau oder Kinder, für die man Sorge trägt). Eine Verantwortung für Kommilitonen, Lehrkräfte oder Mitarbeiter hat man in der Regel nicht. Im Berufsleben ist das meiner Erfahrung nach anders: Hier hat man Verantwortung für Kollegen, Vorgesetze und Mitarbeiter. Und die Erfahrung, einen Kunden im Nacken sitzen zu haben, der mit Auftrag droht, der verärgert ist o. ä. muss man erst machen, um sie zu verstehen. Es ist mei-nes Erachtens ein wesentlicher Schritt in der persönlichen Entwicklung, zu begreifen, dass der Kunde alles und man ohne den Kunden nichts ist.

Bleibt neben Ihrem Jobleben noch Freizeit?

Wenn man von den Wochenenden absieht, bleibt derzeit relativ wenig Freizeit. Allerdings lege ich Wert auf eine vernünftige "Work-Life-Balance", und auch hier ist, wie im übrigen Leben, Eigeninitiative gefragt.

Welchen Rat würden Sie zukünftigen Absolventen mit auf den Weg geben?

Jeder Absolvent sollte so früh wie möglich Praxiserfahrung sammeln (Praktika, Werkstudententätigkeiten, Verfassung der Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit Einrichtungen außerhalb der Universität u. ä.).

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