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Dr. Hajo Steinert

Dr. Hajo Steinert

Dr. Hajo Steinert wurde 1952 in Goslar geboren. Von 1974 bis 1980 studierte er Germanistik an den Universitäten Siegen und Houston, Texas. Es folgte die Promotion im Siegerland im Jahre 1983. Anschließend zog es ihn in das kölsche Rheinland. Noch heute lebt und wirkt Steinert in der Domstadt.

Der ursprüngliche Lebensplan hatte früh markante Konturen: Journalist war die erklärte Berufung. Bereits nach dem ersten Abschluss, Master of Arts, verfasste der Wortkünstler seine ersten regelmäßigen Film- und Literaturkritiken für verschiedene Tageszeitungen. Zu seinen Sprachrohren gehörte neben der Lokalpresse in Sieger- und Rheinland auch bereits die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ mit Reichweite in die gesamte Republik. Wenig später gesellten sich weitere renommierte Häuser zu dem Kreis seiner Abnehmer. Darin finden sich Titel wie „Die Zeit“, der „Spiegel“ oder die Züricher Blätter „Weltwoche“ und der „Tages-Anzeiger“.

Allerdings blieb die Feder nicht sein einziges Arbeitswerkzeug. Auch Mikrofon und die Fernsehbühne wurden Gegenstände seines beruflichen Alltags. Seit 1986 wirkt er beim Deutschlandfunk in Köln. Begonnen als Literatur-Redakteur, ist Steinert heute Bereichsleiter für die Sparte "Kulturelles Wort und Literatur". Die kritische Stimme des Literaten wurde immer gefragter. Zwischen 1990 und 2000 trat er nicht nur als Filmautor für verschiedene Schriftstellerportraits in Erscheinung, sondern war auch häufiger Gast in Literatursendung in ARD und ZDF. Nicht zuletzt Marcel Reich-Ranicki bat ihm einen Sessel im „Literarischen Quartett“ an.

Etwa zeitgleich begann Steinerts Tätigkeit als Juror für die Vergabe verschiedener literarischer Preise. Zu den zahlreichen Jurys, in denen der Germanist votiert, gehört unter anderem der Heinrich-Böll-Preis, der Deutsche Buchpreis und seit 2012 auch der neu gegründete Ulla-Hahn-Preis.

Hajo Steinert und Langeweile vertragen sich wie Kain und Abel. So verwundert es nicht, dass die Liebe zur Schreibkunst den Experten Mitte der ersten Dekade zurück an diverse Universitäten trieb. Er übernahm Lehraufträge in Zürich und Göttingen und referierte 2006 auch in den Hörsälen der University of St. Louis, Missouri.

Der Siegener Alumnus lebt die Prosa und wir freuen uns, dass seine Wortflut nicht versiegt. Mit Spannung erwarten wir seinen ersten Roman im Herbst 2013.

Zum Studium in Siegen

Warum haben Sie sich für das Studienfach Germanistik entschieden?

Aus persönlicher Neigung heraus.

Wie lautet Ihr Urteil über die Effizienz des Studiums im Hinblick auf Ihren heutigen Beruf?

Die Überschaubarkeit des Studiengangs erlaubte dem Studierenden viele subjektiv motivierte Aktivitäten jenseits des offiziellen Lehrplans. Ich verdanke mein erfolgreiches Studium und meine Berufs-wahl den Motivationskünsten vor allem eines Professors, der später mein Doktorvater und so etwas wie mein Berufsberater wurde: Prof. Helmut Kreuzer.

...und Ihr persönlicher Kommentar zur Universität Siegen insgesamt?

In einer grauenhaft langweiligen, von protestantischen Sekten auf immer und ewig verdorbenen Stadt bleibt einem nicht anderes übrig als eifrig dagegen anzustudieren. Und das war, weil es auch in Sie-gen einige herrliche bunte Vögel in den geisteswissenschaftlichen Studiengängen gab, mitunter sehr lustig und sexy.

Wie haben Sie Siegen als Studienstadt empfunden?

Vom ständigen Rauf- und Runterlaufen in die Oberstadt hatte man dauernd Muskelkater. Die Ermor-dung des Flusses durch die "Siegplatte" und andere städtebauliche Verbrechen machten einem das Leben dort zur Hölle. Kein IC hält im Bahnhof - gräßlich! Man hält es nur in seiner WG aus, im Bett der Geliebten und in der einen oder anderen Studentenkneipe (aber bitte nur dort, wo es Kölsch gibt, aber gibt es das überhaupt in Siegen?).

Zur Berufswahl bzw. beruflichen Entwicklung

Gab es Unsicherheiten bei der Berufswahl oder eine Phase der Orientierungslosigkeit? Wie haben Sie sie überwunden?

Schreiben, schreiben, schreiben für alle Zeitungen, die erreichbar waren, auch die "Siegener Zeitung".

Haben Sie eine bestimmte berufliche Tätigkeit von vornherein gezielt angestrebt? Oder wechselten die Wünsche?

Es war alles ziemlich vorgezeichnet.

Welche Stationen gab es in Ihrem beruflichen Werdegang?

Siegener Zeitung, Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, DIE ZEIT, Deutschlandfunk

Wie sah (oder sieht) Ihr Weg zur Erreichung Ihres Wunschjobs aus?

... Eigeninitiativen? Praktika? Kontakte?

Es ist wie beim Fußball: immer in die leeren Räume stoßen, und möglichst mit hoher Geschwindigkeit.

... Zufälle, Situationen, Begegnungen mit bestimmten Personen?

Helmut Kreuzer, Marcel Reich-Ranicki, Martin Walser

...sonstige markante (Erkenntnis-?) Punkte Ihres beruflichen Werdegangs?

"Nulla dies sine linea"

Aktuelle berufliche Tätigkeit

Welches ist Ihre berufliche Tätigkeit heute?

Chefredakteur Kulturelles Wort und Literatur beim Deutschlandfunk in Köln

Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit?

Die Macht und die Freiheit, allem Langweiligen aus dem Wege zu gehen.

Welche persönlichen Tendenzen empfinden Sie über Ihre momentane Jobsituation? Welche weiteren Pläne haben Sie?

Dienstgeheimnis!

Gibt es Grund, der "schönen, alten Studienzeit" nachzutrauern?

Na klar. Diese langen durchquatschten und versoffenen Nächte, dieses Ausschlafenkönnen, diese Ferien...

Bleibt neben Ihrem Jobleben noch Freizeit?

Ja. Die Übergänge sind ja fließend.

Welchen Rat würden Sie zukünftigen Absolventen mit auf den Weg geben?

Schnell weg aus Siegen!

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