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Dr. Pamela Dube

Pamela Dube

Pamela Dube ist gebürtige Südafrikanerin, heute lebt und arbeitet Sie dort als Senior Manager in einem staatlichen Energiekonzern. Während Ihrer Studienzeit machte Sie einen Zwischenstopp an der Siegener Universität für sechs Jahre. Sie studierte in Siegen Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft, machte zunächst Ihren Master und packte einen Doktor oben drauf. Nach Ihrem Auslandsstudium kehrte Sie mit neuen Eindrücken und Erfahrungen nach Südafrika zurück.
Durch das Studium an der Siegener Universität konnte Sie Ihr berufliches Ziel klarer definieren. Auch der Erwerb der deutschen Sprache kommt Ihr bei Ihrem heutigen Job zugute.
In einer spannenden beruflichen Entwicklung ist Sie heute bei einem südafrikanischen Energiekonzern beschäftigt, bei dem Sie versucht zum Thema alternative Energien internationale Partnerschaften herzustellen und internationale Kontakte zu Hochschulen, Regierungen und Forschungseinrichtungen zu knüpfen.

Ihr Weg vom Ausland nach Siegen

Warum haben Sie sich für ein Auslandsstudium entschieden?

Um durch das Studium meine Kenntnisse im Kontext internationaler Perspektiven zu erweitern.

Wie führte Ihr Weg nach Siegen?

Ich bekam ein DAAD Stipendium, das jährlich verlängert werden konnte.

Warum haben Sie sich für den von Ihnen gewählten Studiengang/ diese Studienfächer an der Universität Siegen entschieden?

Der DAAD hat mir wegen meines Interessens an Theater- und Medienwissenschaften die Siegener Uni vorgeschlagen.

Haben Sie mit einem Auslandsstudium ein bestimmtes Ziel verfolgt?

Ich wollte im einen internationalen/deutschen Studium Erfahrungen sammeln.

Ihre Zeit in Siegen

Wie beurteilen Sie die Universität Siegen (Atmosphäre, Angebote etc.) im Hinblick auf Ihre Ausbildung aus Ihrer persönlichen Sicht als Südafrikanerin im Vergleich zu Ihrem Studium in Südafrika?

Die Studenten der Siegener Universität sind unabhängig, können aber trotzdem engen Arbeitskontakt mit Ihren Professoren haben. Ich habe vor allem das gute Angebot für Studenten mit Kind und auch die Vermittlung von Ferienjobs sehr geschätzt.

Wie haben Sie Siegen als Studienstadt empfunden?

Als ich Anfang der 90er Jahre nach Siegen kam, empfand ich Siegen nicht als eine große Studienstadt, wegen der geringen Kulturangebote, Musik und Tanzlokale. Ich hatte anfangs auch Schwierigkeiten mit der Wohnungssuche usw., aber Ende der 90er Jahre wurde das Angebot etwas besser.

Hat Ihnen während Ihrer Zeit in Siegen etwas gefehlt bzw. was würden Sie kritisieren?

Ich würde mir an der Siegener Universität mehr internationale Angebote wünschen wie z.B. eine internationale Woche, in der alle an der Universität Siegen vorkommenden Nationalitäten Veranstaltungen zu ihren Ländern anbieten - ein Fest bei dem die Möglichkeit besteht, dass viele unterschiedliche Kulturen zusammenkommen, sich austauschen und miteinander kommunizieren. Ich denke „wir lernen von und miteinander“.

Gibt es für Sie ein besonders schönes Erlebnis während Ihres Auslandstudiums in Siegen?

Der Wille der Uni und der Stadt sich an Projekten zu beteiligen und sie zu unterstützen. Dieses Engagement hat mir gut gefallen und hat Siegen liebenswert gemacht. Mein schönstes Erlebnis war eine Südafrika Woche, die die Uni Siegen in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Botschaft in Bonn und der Stadt Siegen veranstaltet und organisiert haben. In dieser Woche haben wir versucht, den Menschen bei den verschiedensten Veranstaltungen Südafrika näher zu bringen und einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen. Die Unterstützung bekamen wir vor allem von meinem Doktorvater Prof. Dr. Christian Thomsen, dem Rektorat der Uni und von der damaligen Bürgermeisterin Hilde Fiedler, der Spakasse Siegen und dem Kaufhof, unter anderem.

Inwiefern haben sich Ihre Perspektiven während des Studiums und auch danach geändert?

Ich habe viel über die deutsche Kultur erfahren. Das hat meinen Horizont erheblich erweitert. Besonders durch den Erwerb der deutschen Sprache, hatte ich die Möglichkeit, in die deutsche Lebensdenkweise und den Lebensstil einzutauchen und diese teilweise zu verstehen.

Durch Ihr Auslandsstudium haben Sie verschiedene Kulturen und gesellschaftspolitische Systeme kennen gelernt. Wie beurteilen Sie diese Erfahrung im Zeitalter der Globalisierung im Hinblick auf Ihren heutigen Beruf?

In meinem Beruf geht es vor allem um internationale Beziehungen. Dabei spielt die Forschung und die Finanzierung solcher Projekte eine große Rolle. Der Aufenthalt in Siegen und das Studium haben mir hierbei sehr geholfen.

Wie würden Sie rückblickend Ihre Zeit in Siegen beschreiben?

Schön, einmalig, war länger als geplant (ich sollte nur ein Jahr in Siegen studieren, aber ich konnte mein Stipendium für die nächsten sechs Jahre verlängern!) – Siegen wurde zu meinem zweiten Zuhause, bzw. zur zweiten Heimatstadt wegen der großartigen Beziehungen und Kontakte, die ich an der Uni und in der Stadt geknüpft habe und die ich in meinem täglichen Leben spüre.

Ihr Weg nach dem Studium zurück ins Ausland, bzw. in Ihr Heimatland

Sie sind direkt nach Ihrem Auslandstudium in Siegen zurück nach Südafrika gegangen, stand das für Sie von Anfang an fest- oder war es ein spontaner Entschluss?

Es war von Anfang an klar, dass ich nach Südafrika zurückkehren wollte nach meinem Studium. Mein Ziel war es, das was ich im Auslandsstudium lernen und erleben durfte, sinnvoll in meinem Land im Sinne „to plough back“ einzusetzen.

Sie haben durch Ihr Auslandsstudium eine völlig neue Kultur kennen gelernt, hat das Sie als Mensch verändert.

Das hat meine Entwicklung als Mensch und „Weltbürger“ erheblich weitergebracht. Die Erkentnis, das wir im Grunde genommen alle Menschen sind, die die gleichen Bedürfnisse, Ängste und Ziele haben. Das ist schön, macht aber alles auch komplexer! Ich habe gelernt, dass jedes Land und jede Kultur Respekt und Achtung verdient hat.

Ein Auslandsstudium bringt einen Perspektivenwechsel mit sich. Hat diese Erfahrung Ihre berufliche Laufbahn beeinflusst?

Ja, wie schon erwähnt, die Vorliebe und mein Interesse in internationale Beziehungen wurde durch das Studium in Siegen gestärkt.

Wie zielorientiert verlief Ihr Berufseinstieg, bzw. Ihre berufliche Entwicklung?

Mein Ziel war und ist es auch immer noch, Leiterin/Rektorin an einer Universität in Südafrika zu werden. Mein Studium in Anglistik und teilweise in Medienwissenschaft, speziell in postkolonialer Literatur und in Medienentwicklungen, hat mir zuerst eine Stelle als Dozentin verschafft. Danach arbeitete ich für die Regierung in dem Erziehungsministerium und beschäftigte mich vor allem mit Hochschulpolitik. Heute arbeite ich in einem Energiekonzern. Es geht um die Zusammenarbeit von Industrie und Regierung, dass heißt vor allem auch um internationale Partnerschaften. Das ist bis jetzt meine berufliche Entwicklung in Südafrika.

Ist es Ihnen nach der Rückkehr schwer gefallen sich wieder zu integrieren?

Nein, wahrscheinlich weil ich während meines zehnjährigen Aufenthaltes in Deutschland jedes Jahr zu Besuch und Forschung nach Südafrika gereist bin. Auch viele Suedafrikaner haben verschiedene Auslandsaufenthalte gemacht und hatten Zugang zu Weltrang-Universitäten. Südafrika selbst hat ein paar solcher Unis und ist im allgemeinen weiterentwickelt in ‚brain circulation’ als andere Entwicklungsländer die unter mehr ‚brain drain’ als ‚brain gain’ leiden.

Sind Sie durch das Auslandsstudium Ihrem beruflichen Ziel/Wunsch näher gekommen?

Auf jeden Fall.

Gibt es sonstige markante Erkenntnisse während Ihrer beruflichen Entwicklung?

Antwort: Ich arbeite viel mit internationalen Partnern, Regierungen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Industrien zusammen.

Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit im Ausland

Welches ist Ihre berufliche Tätigkeit heute?

Ich arbeite für einen staatlichen Konzern, NECSA/Nuclear Energy Corperation of South Africa, der Kernenergie Forschung betreibt auf dem Gebiet ‚peaceful applications of nuclear energy’ und ‚nuclear waste ma-nagement’. Südafrika sucht alternative Energieproduktionen neben Kohle, Wind und Hydraulic-Energie. Wie bekannt ist, wird derzeit Weltweit über Umweltverschmutzung durch Kohleenergie usw. diskutiert und es gibt mehrere Forschungen zur Kernenergie als eine der Alternativen von ‚neuer Energie’. Die kommerzielle Seite meiner Firma ist ‚nuclear medicine’, besonders die Produktion von Radioisotopen für Krebsdiagnose- und behandlung. Meine Hauptaufgabe in diesem neuen Büro, das ich seit November 2006 etabliert habe, ist der Aufbau strategischer Partnerschaften und Kontakte mit internationalen Partnern zu knüpfen: Regierungen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und der Industrie für die Zusammenarbeit in Forschungsprojekten, die mit Kernenergie zu tun haben, entweder innerhalb unserer ‚bi-lateral/country to country’ Beziehungen oder als ‚multi-lateral’ Beziehungen, z.B.innerhalb der UNs IAEA oder der Europäischen Union FP7/Euratom Projekte. Die Ziele sind‚ Beteiligungen an internationalen Forschungsprojekten in alternativer Energie, Austausch internationaler Forschungsperspektiven und von Experten/Spezialisten, ‚capacity building’...

Was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit?

Mein Ziel ist es, durch Forschung Lösungen für unsere Energie Probleme zu finden. Durch internationale Beteiligung, Chancen für unsere junge Wissenschaftler zu finden und internationale Perspektive zu erwerben. Gut wäre ein Studentenaustausch auf lokaler und internationaler Ebene ins Leben zu rufen bzw. zu forcieren.

Wie hat sich Ihr Leben durch den Übergang von Studium zu Berufsleben verändert? Gibt es Grund, der "schönen, alten Studienzeit" nachzutrauern?

Das Studium war für mich sehr wichtig, vor allem als ‚building blocks’ – Mein Motto ist, dem alten nicht nachzutrauern, es kann nur weitergehen.

Würden Sie ein Auslandsstudium weiterempfehlen? Wenn ja Warum?

Ja, besonders wenn man schon in der eigenen Heimat studiert hat. Ich würde eher ‚graduate studies’ empfehlen. Nach meinen Erfahrungen, ist das ein Kulturschock, wenn man zum ersten Mal eine Uni im Ausland besucht, ohne im eigenen Land studiert zu haben. Ich kann da aber nur von mir persönlich ausgehen, die Erfahrungen sind individuell unterschiedlich.

Würden Sie ausländischen Studenten, bzw. Studenten aus Ihrem Heimatland raten, ein Studium in Deutschland (bzw. in Siegen) anzustreben?

Ja. Ich würde aber zusätzlich zu der offenen unabhängigen Stipendium Unterstützung, auch ein ‚sandwich program’ vorschlagen, wobei eine südafrikanische Uni und die Uni Siegen Studenten in einem bestimmten Fach austauschen. Die Ergebnisse sollten dann miteinander verglichen werden. Dadurch ist es einfacher zu messen, wie effektiv die Beteilugung für beide Unis und für die Studenten waren. Ein Industriekonzern könnte sich auch an dem Programm beteiligen und die Zulassung zu Forschung oder Internship anbieten.

Welchen Rat würden Sie deutschen Studenten mit auf den Weg geben die ein Auslandsstudium anstreben?

Deutsch zu bleiben. Ehrlich mit sich selbst zu sein und seine Identität zu wahren, aber trotzdem offen und neugierig für das Neue zu sein.

Frau Dube, vielen Dank für das Gespräch.

 
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